Mittwoch, Oktober 19, 2005

Er kam und sah - sie siegte

Wenn man das goldene Laub, das der Herbst so schön von den Bäumen fallen lässt, mit den Füßen vor sich her schiebt, sich seinen Weg hindurch bahnt und einem auffällt, dass das alles, wie vieles andere auch, vergänglich ist…’ dachte Georg beim Spaziergang durch den Sonnegetränkten Park‚ wenn man das so vor sich herschiebt, ohne einen klaren Gedanken ans Jetzt und Heute, dann stimmt doch irgendwas nicht!’
Georg war ein Meister der Zweifel, ein Held des Sicht-Selbst-Zermürbens und ein Gott des Gedanken Verbiegens. Musste das eigentlich jedes Mal so sein? ging es ihm durch den Kopf, als er gerade einen besonders bunten Haufen Blätter in der Mitte teilte. Oft suchte er das Erklärbare, ohne zu erkennen, dass manche Dinge einfach nicht zu erklären sind! Er suchte nach Lösungen, ohne zu erkennen, dass er die Lösung, die im Loslassen liegt, nicht akzeptieren würde.

Wer war sie denn überhaupt, dass sie ihm so den Kopf verdrehen konnte. Georg erkannte sich nicht wieder. Normalerweise war er doch der, der die Fäden in der Hand hielt, er war der, nach dessen Willen sich alles drehen musste, er war der, der stets bestimmte, wie weit man gehen würde.

Seltsamer Weise war diesmal alles anders! Er sah sie und wusste, dass er sie haben wollte, dass er sie haben musste, dass sie diejenige welche war, die seinem Leben das gewisse Etwas geben würde, die Ruhe und Gelassenheit, die ihm so fehlte. Beim ersten Anblick war er von den Socken, aus den Schuhen gerissen und hatte bereits das Ruder aus der Hand gegeben. Er erkannte sich selbst nicht wieder. Wie kann das sein? Wie kann es sein, dass er sich so hingegeben hat, dass er sich hat fallen lassen ohne sich abzusichern, dass er weich landen würde?

Unser Georg hatte sich wohl verliebt, leider unglücklich! Alles endete bevor es überhaupt begann! Kein Streit, kein Zorn, keine bösen Worte, kein Hass! Einfach nur Unsicherheit und Zweifel! Unüberwindbare Mauern, hintern denen man sich schon vor Jahren verbarrikadiert hatte, um sich so dem drohenden Übel zu entziehen. Georg wollte so gern helfen fremde Mauern einzureißen, aber ihm fehlte das passende Werkzeug und er spürte, dass er machtlos war. Hemmungslos ausgeliefert! Hoffnungslos verloren. Mutlos, kraftlos, hilflos!

Sie siegte und er teilt weiter das bunte Laub auf den Wegen im Park, an dem Gedanken verzweifelnd, was er wohl im Winter machen wird, wenn die weisse Pracht seine Blätter bedeckt hat...


Wie stellte Napoleon schon so schön fest: "Wenn man Dummheiten macht, sollten sie wenigstens gelingen"

2 Kommentare:

BB hat gesagt…

wenn man georg rueckwaerts liest, kommt nichteinmal torsten raus... ist da wenigstens sonst autobiografisches verarbeitet worden?

plattfisch hat gesagt…

lern lesen! ;)
manchmal auch zwischen den zeilen!